Linux als SOHO-Server

für Linux- und Windows-Clients
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Kapitel:

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Etc.


/home-Dir

NFS ] NIS ] Automount ] [ /home-Dir ]


Abschließend als Zusammenfassung dieses Kapitels, wird eine mögliche Variante von dynamischen /home-Verzeichnisses vorgestellt. Bei dynamischen /home-Verzeichnissen kann sich ein Benutzer, auf einem beliebigen System im Netzwerk einloggen und findet dort seine gewohnte /home-Umgebung wieder. Bei der vorgestellten Variante kommen alle zuvor angesprochenen Services: NFS, NIS und Automounter zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil von dynamischen /home-Verzeichnissen ist, der geringe administrativen Aufwand auf der Client-Seite.

Dynamische /home-Verzeichnisse

Bei den aufgeführten Beispiel wird davon ausgegangen, dass alle /home-Verzeichnisse auf einem Server abgelegt sind. Dieses solle idealerweise bezüglich einer einfachen Datensicherung auch auf dem Server sein. In Folgenden werden die notwendigen Konfigurationen, nach Server und Client separat kurz angesprochen.

Konfiguration auf dem Server

Auf der Serverseite sollten die Services NFS und NIS als Server installiert und aktiv sein (vgl. jeweilige vorherige Kapitel). Damit die /home-Verzeichnisse via NFS bereitgestellt werden, ist die Datei: 'exports' anzupassen:

/etc/exports (Server)

# /etc/exports: the access control list for filesystems which may be exported
#               to NFS clients. See exports(5).

/home           *.eusterholz.tld(rw,sync,no_root_squash)

Unter Debian-Linux, wo Benutzer ihre /home-Verzeichnis standardmäßig unter /home abgelegt haben, ist das Verzeichnis entsprechend für NFS bereitzustellen. In diesem Beispiel können alle Rechner der Domain 'eusterholz.tld' auf die NFS-Freigabe schreibend und lesend zugreifen. Die Option 'no_root_squash' sollte man verwenden, damit nicht die Benutzer: 'root' auf dem Client-Rechnern auch die Rechte des root-Benutzers auf dem NFS-Servers haben.

Konfiguration auf dem Client

Der Client sollte als NIS-Client ausgeführt werden (vgl. Unterkapitel NFS, NIS). Weiterhin sollte der Automounter installiert werden (vgl. Kapitel: Automounter). Damit nun die /home-Verzeichnisse der Benutzer automatisch ge-mounted werden, ist folgender Eintrage in der Automounter-Master-Datei: 'auto.master' zu machen:

/etc/auto.master (Client)

#
# $Id: auto.master,v 1.4 2005/01/04 14:36:54 raven Exp $
#
# Sample auto.master file
# This is an automounter map and it has the following format
# key [ -mount-options-separated-by-comma ] location
# For details of the format look at autofs(5).
#/misc         /etc/auto.misc --timeout=60
#/smb          /etc/auto.smb
#/misc         /etc/auto.misc
#/net          /etc/auto.net
/amnt/home     /etc/auto.home      --timeout=60

In der Master-Konfigurationsdatei ist der Eintrag für den Mountpoint: '/home' zu erstellen. Dabei ist auf eine weitere Konfigurationsdatei: 'auto.home' zu verweisen. Die Option: '--timeout=60' legt fest, dass der Mount nach einer Minute aufgelöst wird.

Die zu erstellenden Datei: 'auto.home' kann wie folgt aussehen:

/etc/auto.home (Client)

# This is an automounter map and it has the following format
# key [ -mount-options-separated-by-comma ] location
# Details may be found in the autofs(5) manpage

*              -fstype=nfs,rw,nosuid,soft            192.168.1.10:/home/&

Das '*'-Zeichen passt auf jedes weitere Verzeichnis, wobei das '&'-Zeichen durch den gefundenen Treffer ('*'-Zeichen) ersetzt wird. Wird versucht, z.B. in das Verzeichnis: '/amnt/home/norbert' zu wechseln, wird vom Automounter eine Anfrage nach '192.168.1.10:/home/norbert' gestellen. Entspricht diese Anfrage ein gültiges Verzeichnis, so wird dieses nun ge-mounted.

Als nächstes ist das Verzeichnis '/amnt/home' zu erstellen:

mkdir -p /amnt/home

Weiterhin ist für jeden Benutzer separat ein Soft-Link zu erstellen, der auf dem Automount-Bereich gerichtet ist, z.B. hier für den Benutzer 'norbert':

ln -s /amnt/home/norbert /home/norbert

Anmerkungen

Um noch weniger administrativen Aufwand auf der Clientseite zu bekommen, können die notwendigen Dateien des Automounters 'auto.*' vom NIS-Server bereitgestellt werden. Ein Client kann dann, auf die auto.*-Dateien, die dann auch komplexer gestaltet sein können, zugreifen. Auch können dann die  /home-Verzeichnisse auf verschiedenen Rechnern existieren. Entsprechende Seiten im Internet, mit Konfigurationsansätzen sind unten zu finden.

Weitere Infos

SelfLinux: Automount und Autofs http://www.selflinux.org/selflinux/html/autofs.html
Zentrale Homeverzeichnisse mit NIS (yellow pages) http://www.pro-linux.de/t_netzwerk/print/nis-nfs-homes.html
Configuring and Administering the NFS Automounter (HP) http://docs.hp.com/en/5991-1153/ch02s05.html
AUTOMOUNTER PSD/FAQ (Sun) http://www.sunhelp.org/faq/autofs.html
Automatisches Mounten http://www.willemer.de/informatik/unix/automount.htm
Centralized Logins Using NIS http://www.linuxhomenetworking.com/linux-adv/nis.htm

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letzte Änderung: 11. März 2009

 

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