Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
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Das Drucksystem LPD (Line Printer Daemon)
aus der Berkeley Software Distribution (BSD) wird bei den
meisten Linux-Distributionen standardmäßig eingesetzt und ist in der RFC 1179
festgelegt. Es handelt sich hierbei
um ein so genanntes Spooling-System, d.h. bei einen Druck werden die Aufträge
zunächst zwischengespeichert und dann durch einen so genannten Spooler (Queue)
nacheinander zum Drucker geschickt. In diesem Unterkapitel wird zunächst auf die Installation/Konfiguration eines LPD-Drucksystem als Print-Server vorgestellt. Bei der Konfiguration als Server, werden spezielle Dinge der Konfigurationsdateien oder der Druckfilter nicht berücksichtigen. Hierfür gibt es bei fast jeder Distribution spezielle Tools zur Konfiguration. Den Abschluss diese Unterkapitels bildet eine kleine Einführung zur Handhabung von weiteren Programme die zu einem LPD-Drucksystem gehören. Installation/KonfigurationIn den gängigsten Linux-Distributionen, wie auch unter Debian, ist LPD standardmäßig installiert und aktiviert. Nötigenfalls muss der Dämon gestartet oder nachinstalliert werden. Das Nachinstallieren unter Debian kann mit mit: 'apt-get install lpr' erfolgen. Für den Start und Stop des Dämons ist das Script: '/etc/init.d/lpd' zuständig. Für die Konfiguration des LDP-Drucksystems ist maßgeblich die Datei: 'printcap' zuständig, die sich im Verzeichnis: '/etc' befinden. Nach der Basis-Installation sieht die Datei: 'printcap' defaultmäßig wie folgt aus:
In der printcap-Datei sind zwei
Druckerwarteschlangen definiert (gelbe Markierungen), wobei die zweite
auskommentiert ist. Die erste Warteschlange: 'lp'
bezieht sich auf einen lokal angeschlossenen Drucker, an der ersten
parallelen Schnittstelle (grüne Markierung). Die zweite Warteschlange kann, bei
Bedarf für ein remote-Druck auf ein entferntes System, auskommentiert werden.
Anstatt 'remotehost' ist hier die IP
oder der Name des entfernten Drucksystems anzugeben und anstatt 'remoteprinter'
ist der Name der Druckerwarteschlange auf den entfernten Drucksystem anzugeben
(blaue Markierungen). Prinzipiell ist, sofern ein Postscript-Drucker angeschlossen ist, dass Drucken mit dieser Konfiguration schon möglich. Sollte kein Postscript-Drucker vorhanden sein, kann mittels Filter und einen Postscript-Converter gearbeitet werden. Als Filter kommt 'Apsfilter' in frage. Als Übersetzer nach Postscript kann 'GhostScript' eingesetzt werden. 'Apsfilter' erkennt, wenn das Format eines Dokuments nicht Postscript ist und wandelt das Dokument mit Hilfe von 'Ghostscript' gegebenenfalls um. Mit 'Apsfilter und 'GhostScript ist es so möglich, ein breites Spektrum von handelsüblichen Druckern unter Unix/Linux einzusetzen. Unter Debian kann 'Apsfilter' und 'Ghostscript' wie mittels: 'apt-get install apsfilter gs' installiert werden. Anschließend muss 'Apsfilter' durch Aufruf von: 'apsfilterconfig' auf der Konsole konfiguriert werden. Die Konfiguration von 'Apsfilter' läuft komplett textbasiert ab:
Ausgehend vom: 'MAIN MENU', welches nach einigen Fragen/Bestätigungen erscheint, sollten die Punkte: '(1)' bis '(7)' konfiguriert werden. Nachdem die Konfiguration der Filter abgeschlossen ist, sollte zunächst mit: '(T)' ein Testausdruck gestartet werden; gelingt dieser, kann mit: '(I)' die Konfiguration gespeichert werden. Nach dem Speichern, wird die Datei: 'printcap' um die neue Warteschlange (queue) erweitert:
Auf der Warteschlange: 'aps1', in diesem Beispiel ein HP-DeskJet-Drucker, können nun Formate wie: PDF, ASCII, Postscript, etc. ausgedruckt werden. Zusatzprogramme des LDP-DrucksystemsZu den LDP-Drucksystem gehört nicht nur der eigentliche Dämon: 'lpd' und die Konfigurationsdateien, sondern noch einige Zusatzprogramme deren Funktion und Bedeutung vorstellen wird. Diese Zusatzprogramme dienen dazu, den Dämon: 'lpd' zu steuern und zu kontrollieren.
Mehr Details zur Anwendung der Zusatzprogramme und deren Optionen sind aus den entsprechenden Manual-Seiten zu entnehmen. AnmerkungenTreten Problemen mit dem Ansprechen des Druckers auf, sollte zunächst versucht werden den Drucker ohne Drucksystem anzusprechen. Dazu eignet sich folgendes Kommando:
Der Drucker sollte sich bei diesem Bsp. an der ersten parallelen Schnittstelle befinden. Bei anderen Anschlussvarianten ist das entsprechende Gerät (Device) anzugeben. Ein LPD-Drucksystem arbeitet auf dem Port: '515'; soll über eine Firewall hinweg gedruckt werden, so ist diese zu berücksichtigen. Weitere Infos
letzte Änderung: 25. März 2005 |
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