Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
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In der Datenverarbeitung hat hat sich das PDF-Format ('PDF' = Portable
Document Format) von 'Adobe-Systems' als
beliebtes Format zum Austausch von formatierten Texten und Dokumenten etabliert.
Dabei sind Programme zum Lesen der PDF-Dokumente (z.B. 'Adobe Reader') meist
kostenfrei, jedoch Programme zum Erzeugen von PDF-Dokumenten meist
kostenbehaftet. Eine Ausnahme bildet dabei das Produkt 'PDFCreator', welches unter
Windows lokal auf dem System betrieben werden kann. Im Folgenden wird beschrieben, wie ein bestehender CUPS-Print-Server zur Erstellung von PDF-Dokumenten erweitert werden kann. Ferner wird anhand eines Beispiels erläutert, wie dieser PDF-Drucker in Samba eingebunden werden kann und wie dann ein Windows-Clients dieses nutzen kann. PDF-Printer mit CUPSUm einen PDF-Printer unter CUPS zu realisieren, bedarf es zunächst eine funktionierende normalen CUPS-Print-Server-Installation (siehe vorangegangenes Unterkapitel). Um den CUPS-Print-Server nun um die Fähigkeit PDFs erstellen zu können, zu erweitern, ist das Paket 'cups-pdf' zu installieren. Unter Debian kann das mittels 'aptitude install cups-pdf' erfolgen. Nach der Installation von 'cups-pdf' kann der PDF-Drucker, z.B. über die Web-Oberfläche von CUPS, eingerichtet werden ('http://localhost:631'). Auf der Seite 'Drucker verwalten' ist 'Drucker hinzufügen' auszuwählen. Auf mehreren aufeinander folgenden Seiten ist nun die Konfiguration zu durchlaufen; folgende Fragen werden hierbei gestellt:
Als Drucker-Name wurde exemplarisch als 'PDF-Printer' gewählt. Wichtig ist, dass als Gerät 'CUPS-PDF (Virtual PDF Printer' gewählt wird; als Marke sollte 'Generic' und als Model 'Generic CUPS-PDF Printer(en)' ausgewählt werden. Alternativ zur Web-Konfiguration kann der PDF-Drucker auch auf der Shell-Ebene mit folgenden Kommando erstellt werden:
Nach der Fertigstellung sollte der neue PDF-Printer in der Web-Übersicht von CUPS erscheinen und auch einsatzbereit sein:
Ein erster Test, bezüglich der Funktionalität, kann durch Betätigung des Buttons 'Drucker Testseite' erfolgen. Das Ergebnis der Testseite sollte als Datei 'Test_Page.pdf' im Verzeichnis '/var/spool/cups-pdf/ANONYMOUS' vorliegen. Ab diesen Stadium können Benutzer, die auf den neu eingefügten Drucker zugreifen können, PDF-Dokumente erstellen. Die Resultate sollten in den jeweiligen Heimatverzeichnis '~/PDF' abgelegt werden. Soll dieses aus Windows heraus komfortable genutzt werden, so ist eine Integration mit Samba zu konfigurieren. Samba UnterstützungDamit die volle Netzwerk-Unterstützung für Windows-Benutzer gegeben ist, sollte der PDF-Printer mit in Samba als eigene Freigabe aufgenommen werden. Besondere Einstellungen sind für den PDF-Drucker nicht nötig, sofern Windows schon in der Lage ist auf anderen Druckern des CUPS-Servers zu drucken, sollte es auch mit dem PDF-Drucker funktionieren. Im Folgenden Auszüge aus einer Beispiel-Implementierung der 'smb.conf', dabei sind die relevanten Dinge für eine generelle CUPS-Unterstützung aus dem Teil '[global]' noch mal aufgeführt. Die Freigabe '[home]', welche eigentlich bei jeden Samba-Server vorhanden sein sollte, dient lediglich dazu, dass Benutzer über das Netzwerk an ihre erzeugten PDF-Dokumente kommen.
Die eigentlich Implementierung des PDF-Druckers repräsentiert sich in der Freigabe '[PDF-Printer]', die wie eine normale Druckerfreigabe aussieht. Wichtig ist nur, dass als 'printer name =' die zuvor in CUPS erstellet Druckerwarteschlange ('PDF-Printer') angegeben wird. Nach einem Neustart von Samba sollte die neue Freigabe '[PDF-Printer]' auf dem Windows-Rechner sichtbar sein. Ein Benutzer der zum Einrichten eines Druckers berechtigt ist, kann nun die PDF-Druckerinstallation abschließen. Mittels eines Doppel-Klick auf die Freigabe '[PDF-Printer]' wird die Installation eingeleitet. Bei der Frage nach einen Treiber, sollte aus der Liste der angebotenen Drucker ein Postscript-Treiber ausgewählt werden:
Eine gute Wahl ist z.B. der 'Apple Color LaserWriter 12/600' von der Fa. 'Apple', der gut mit 'Ghostscript' harmoniert. Andere Treiber, die alternativ genutzt werden können, sind z.B. der 'HP Laserjet 5/5M Postscript' oder 'Minolta Color Pageworks/Pro PS'. Nach Abschluss der Installation sollte der PDF-Printer, für jeden Benutzer der unter Samba zugreifen kann, nutzbar sein. Die fertigen PDF-Dokumente landen dabei immer, wie schon erwähnt im '/home'-Verzeichnis des jeweiligen Benutzers, unter '~/PDF' auf dem Samba-Server. AnmerkungenAuch gibt es für 'cups-pdf' eine entsprechende Konfigurationsdatei: '/etc/cups/cups-pdf.conf'. Eigentlich ist diese schon recht gut vorkonfiguriert und brauch normalerweise nicht groß verändert werden. In dieser Konfigurationsdatei kann z.B. das '/home'-Verzeichnis, wo die fertigen PDF-Dokumente hingelangen sollen, verändert werden. Das Programm 'cups-pdf' benötigt Berechtigungen auf Dateiebene, daher sollte kontrolliert werden, ob der Parameter 'RunAsUser' in der Konfigurationsdatei '/etc/cups/cupsd.conf', falls vorhanden, durch 'RunAsUser No' ersetzt wird. Bei Problemen sollten die Log-Dateien unter '/var/log/cups/' betrachtet werden, für 'cups-pdf' gibt es hier eine separate Log-Datei 'cups-pdf_log'. Für Benutzer die auf den CUPS-Server zwar drucken dürfen, jedoch kein eigenes '/home'-Verzeichnis auf den Server haben, landen die fertigen PDF-Dateien im Verzeichnis '/nonexistent/cups-pdf'. Da dieses Verzeichnis mit automatisch angelegt wird, ist dieses evtl. zu erstellen:
In der Log-Datei 'cups-pdf_log' äußert sich diese Problem mit folgenden Fehler:
Auch sollte sichergestellt werde, dass diese anonymen Benutzer, an ihre Dokumente herankommen. Weitere Infos
letzte Änderung: 12. April 2009 |
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