Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
|
Diese Seite ist als Ergänzung zu den vorangegangenen Seiten dieses Kapitels zu sehen, es werden hier vor allem Dinge bezüglich der Verbindungssteuerung der zuvor drei vorgestellten Internet-Zugangsmöglichkeiten gegeben. Verbindungssteuerung als BenutzerUm anderen Benutzern außer 'root' die Verbindungssteuerung zu gestatten, müssen diese Benutzer in die Gruppen 'dip' und 'dialout' aufgenommen werden. Das Aufnehmen in den Gruppen kann z.B. wie folgt geschehen:
Danach kann der Benutzer die für die Verbindungssteuerung nötigen Tools wie: 'pon' 'poff' oder 'isdnctrl' benutzen. 'Dial-on-Demand''Dial-on-Demand' bedeutet, dass eine Verbindung automatisch aufgebaut wird, sobald eine Anfrage in das Internet geht. Nach einer voreingestellten Zeit, in der die Verbindung nicht genutzt wird (Idle-Time), wird die Verbindung wieder getrennt. Da bei ISDN- und DSL-Verbindungen der Verbindungsaufbau sehr schnell abläuft, entsteht der Eindruck einer Standleitung. Gerade bei Zugängen, die nach Zeit abgerechnet werden, ist das eine sinnvolle Maßnahme. 'Dial-on-Demand' mit ModemAm bequemsten lässt sich 'Dial-on-Demand' mittels des schon vorgestellten
Konfigurationsprogramm 'pppconfig'
einstellen. Dazu ist das Programm zu starten, mit 'Change
Eine Verbindung ändern' ist zunächst die zu ändernde Verbindung
auszuwählen. Im Punkt 'Advanced Erweiterte
Optionen' können dann die Änderungen vorgenommen werden, dazu ist die
Einstellung 'Demand' auf 'enabled'
zu setzen. Weiterhin ist im Punkt 'Idle-timeout'
ein Wert in Sekunden anzugeben, nachdem die Verbindung bei Nichtbenutzung
ausgelöst werden soll.
Nach der Konfiguration kann mittels 'pon <provider>' die Änderungen aktiviert werden, bei einem Zugriff auf eine Internet-Adresse sollte nun die Verbindung aufgebaut werden, und nach Nichtbenutzung des Zugangs und einer idle-Zeit (in diesem Bsp. 5 Minuten) wieder abgebaut werden. 'Dial-on-Demand' mit ISDNBei einen ISDN-Zugang reicht es aus, mittels des Kontrollkommandos 'isdnctrl' das Feature 'Dial-on-Demand' zu aktivieren:
Soll das Feature dauerhaft aktiviert sein, so ist dieses in der Konfigurationsdatei z.B. '/etc/isdn/device.ippp0' zu berücksichtigen. Dazu ist der Parameter 'DIALMODE' auf 'auto' zu setzen (vgl. Kapitel: ISDN). Die idle-Zeit ist in der Datei: '/etc/isdn/ipppd.ippp0' festzulegen (z.B. 'idle 120' für zwei Minuten). 'Dial-on-Demand' mit DSLBei einem DSL-Zugang sind die Einstellungen in der Datei '/etc/ppp/peers/dsl-provider' zu erledigen. Dazu ist genau wie beim Modem-Zugang die Parameter 'demand' und 'idle' zu setzen:
In der von 'pppoeconf' angelegten Datei '/etc/ppp/peers/dsl-provider', sind die entsprechenden Parameter in der 'Section 2' zu finden. Ausführen von Skripten beim Auf-/Abbau der VerbindungManchmal ist es notwendig oder wünschenswert beim Auf-/Abbau der Verbindung eigene Skripte ausführen zu lassen, z.B. um bestimmte Informationen in eine log-Datei einfließen zu lassen oder um einen einfachen Pieps-Ton ausgeben zu lassen. Unter Debian können solche Skripte in den Verzeichnissen '/etc/ppp/ip-up.d' und '/etc/ppp/ip-down.d' abgelegt werden. Dabei werden die Skripte unter '/etc/ppp/ip-up.d' beim Verbindungsaufbau und die Skripte unter '/etc/ppp/ip-up.d' beim Abbau ausgeführt. Hier ein Beispiel-Skript welches bei Verbindungsaufbau einen simplen Pieps-Ton erzeugt:
Nach dem Erstellen des Skriptes ist diese mit ausführbaren Rechten ('chmod 755 /etc/ppp/ip-up.d/beep') zu versehen. AnmerkungenEine Alternative der Verbindungssteuerung als Benutzer, wie oben beschrieben, kann mit dem 'sudo'-Kommando erzielt werden. Dazu ist zunächst das Programm 'sudo' mit 'apt-get install sudo' zu installieren. 'sudo' ist ein Programm, das es normalen Benutzern erlaubt, einige Kommandos als 'root' auszuführen. Damit nun Shell-Scripte mit root-Rechten abgearbeitet werden, muss folgender Block am Anfang des jeweiligen Skriptes eingefügt werden:
Der Block prüft zunächst ob 'sudo'
installiert ist und ob des von einen nicht-root-Benutzer
aufgerufen wird. Anschließend wird 'sudo'
versuchen das Skript als 'root'
auszuführen.
Die beiden markierten Zeilen erlauben den Benutzern 'norbert' und 'linux' das Skript '/sbin/any_shell_script' als Benutzer 'root' ohne Passwort auszuführen. Weitere Infos
letzte Änderung: 02. Oktober 2006 |
Copyright © 2004 Norbert Eusterholz |