Dial-In (ISDN)
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Wie bei der vorangegangenen Seite: 'Dial-In (Modem)', wird im Folgenden anhand eines
Beispieles ein 'Dial-In'-Server mit einen ISDN-Adapter vorgestellt. Mittels eines
entfernten Rechners, der ebenfalls mit einen ISDN-Adapter ausgestattet ist, kann
so eine Remote-Zugang geschaffen werden. Das folgende Bild zeigt schematisch die
Datenstrecke:
Auf der rechten Seite befindet sich der 'Dial-In'-Server, ausgestattet z.B. mit
einer internen ISDN-Karte, in diesem Bsp. 'ippp2'. Weiterhin verfügt der
Server
über eine Netzwerkverbindung 'eth0', mit der
der Server mit einem nachfolgenden
lokalen Netzwerk verbunden ist. Sofern 'forwarding'
auf dem Server aktiviert ist, können
Clients des 'Dial-In'-Servers auf das nachfolgende Netzwerk zugreifen.
Auf der linken Seite ist der 'Dial-In'-Client dargestellt, der ebenfalls mit einer
internen ISDN-Karte ausgestattet ist und sich via ISDN auf den 'Dial-In'-Server
einwählen kann. Der 'Dial-In'-Client kann z.B. ein Windows-System sein.
Damit die folgende Konfiguration besser nachvollzogen werden kann, sind die
IP-Adressen jedes Interfaces, bezogen auf das folgende Beispiel, mit angegeben.
Dial-In mit ISDN4Linux
Soll ein 'Dial-In'-Server mit ISDN4Linux (i4l) realisiert werden, so bedingt
dieses, dass bereits hardware- und softwaretechnisch ein funktionierender ISDN-Adapter vorhanden ist. D.h. die Module 'isdn'
und 'hisax' sollten korrekt geladen
werden (vgl. hierzu Kapitel 'Internet-Zugang / ISDN'). Weiterhin müssen die Debian-Pakete 'isdnutils' und 'ipppd' installiert
werden. Bei der Installation
sollten alle Abhängigkeiten der Pakete automatisch aufgelöst werden; während der
Installation sind folgende Fragen zu beantworten:
- Muss eine Firmware geladen werden? <keine>
Bei passiven ISDN-Karten ist es nicht notwendig eine Firmware zu laden.
- What is your ISP's telephone number? <manual>
Kann auf Default-Wert belassen werden.
- Entering isdnlog configuration: <Ok>
- In welchem Land steht dieser Rechner?
<DE>
Für Deutschland ist 'DE' auszuwählen.
- Wie ist die Ortsvorwahl, wenn
verfügbar? <5251>
Hier ist die Ortsvorwahl, ohne führende Null einzusetzen.
- What number should vbox answer: <quit>
Default-Wert kann so belassen werden.
Wie auch beim Zugang zum Internet-Provider, empfiehlt es sich zunächst auf der
Kommandozeile 'isdnconfig' aufzurufen, um die notwendigen Skelett-Dateien für die
weitere Konfiguration der Netzwerkgeräte zu erzeugen. Hierzu ein Beispiel:
Isdnutils configuration
=======================
1 network devices
2 synchronous ppp daemon
3 modem emulation
4 voice box configuration
Q Quit
Your choice : 1
Zur Konfiguration eines Internet-Zugangs brauchen nur die ersten beiden
Punkte des Hauptmenüs durchlaufen werden, dazu ist zunächst im Punkt '1'
ein Netzwerk-Device zu erstellen:
Isdnutils configuration
network interfaces
======================= ------------------
Searching for existing configuration files...
Found : NONE
Devices should be named :
- rawip interface isdn0 isdn1 ...
- synchronous ppp interface ippp0 ippp1 ...
Name for new interface : ippp2
Installed new config file /etc/isdn/device.ippp2 .
This file is only an example.
You have to edit this file for it to work.
Press [Enter]
Bei der Erstellung des Devices ist zunächst ein Name anzugeben, in diesem
Beispiel 'ippp2' für das
ISDN-Gerät. Für weitere Devices sollte die Nummer entsprechend verändert
werden ('ippp3', 'ippp4', usw.). Durch ein abschließendes 'Enter' gelangt man
wieder zurück in das Hauptmenü.
Es kann nun Punkt '2', zur Erstellung des 'synchronous
ppp daemon' aufgerufen werden:
Isdnutils configuration
synchronous ppp daemon
======================= ----------------------
Searching for existing configuration files...
Found : NONE
Normal setup : one ipppd for all devices: /dev/ippp0 /dev/ippp1 ...
All ippp* network interfaces are handled by a single ipppd
process using a single config file.
Special setup : one ipppd for each device: /dev/ippp0 /dev/ippp1 ...
Each ippp* network interface is handled by its own ipppd
process, using a specific config file for each.
You need to use pppbind on each network interface to select
which /dev/ippp* device will be used.
Usually only a single ippp interface is used (for connecting to an ISP), so
the above isn't really relevant to most users.
Name for new configuration (ippp0 ippp1 ...) :
ippp2
Installed new config file /etc/isdn/ipppd.ippp2 .
Installed new config file /etc/ppp/auth-up .
Installed new config file /etc/ppp/auth-down .
These files are only an example.
You have to edit these files for them to work.
Press [Enter]
Hier ist wieder der Name der Konfigurationsdatei einzugeben ('ippp2') und mit 'Enter'
zu bestätigen.
Wieder zurück im Hauptmenü, kann dieses mit 'q'
verlassen werden. Nach dem Beenden, sollten sich die jetzt erzeugten
Skelett-Dateien, in diesem Fall die Dateien: 'ippd.ippp2'
und 'device.ippp2', im Verzeichnis '/etc/isdn'
befinden. In beiden Dateien ist die Konfiguration weiter fortzusetzen.
In der Datei 'ippd.ippp2' ist
zunächst die Kommentarzeilen (gelbe Markierung) zu löschen. Dabei sollten die
Zeilen auch wirklich gelöscht werden, ein Auskommentieren reicht nicht aus.
Auszug aus:
/etc/isdn/ipppd.ippp2
(ca. Zeile: 6) |
# Options file for ipppd.
# ipppd will not read /etc/ppp/options or /etc/ppp/ioptions or any
other
# config file. Everything has to be in here.
# REMOVE the next line once configuration is complete
#########################
# Warning! not configured yet!
# REMOVE the above line once configuration is complete
########################
... |
...
# OPTIONS
debug
# enable debugging
+mp
# enable multi line ppp
lcp-restart 1
# Set timeout for LCP
require-pap
# allow only pap authentication (dialin only)
noccp
# compression negotation on/off
nolzs
# LZS compression off (not yet supported fully)
useifip
# (do) use ip addresses from interface
netmask 255.255.255.255 # do set netmask, 255.255.255.255 for
pointopoint
proxyarp
# (do not) set an proxy arp entry
mru 1524
# do set maximum size of receive units to X
mtu 1500
# do set max size of transmit units (1500 is OK)
ms-dns 192.168.10.10 # (do not) set dns addr for
the peers use (dialin only)
ms-dns 192.168.10.20 # second dns
ms-wins 192.168.10.10 # (do not) wins address for the
peers use (dialin only)
ipcp-accept-local # Accept
peer's address for us
ipcp-accept-remote # Accept peer's
address for it
... |
Weiterhin sind die relevanten Optionen für den 'Dial-In'-Zugang anzupassen.
Der obige Ausschnitt aus der 'ipppd.ippp2' zeigt eine Zusammenfassung der
Optionen, dabei wurden nur die gelb markierten Zeilen angepasst, die anderen
stammen aus den default-Optionen der Skelett-Datei.
Auch in der Datei 'device.ippp2'
ist zunächst die grün markierten Zeilen zu entfernen, weiterhin sind die gelb
markierten Zeilen anzupassen:
Auszug aus:
/etc/isdn/device.ippp2
(ca. Zeile: 3, 50, 155) |
#!/bin/sh
# REMOVE the next line once configuration is complete
#########################
echo "Warning! $0 not configured yet! Aborting..."; exit 1
# REMOVE the above line once configuration is complete
########################
... |
...
# The (dummy) IP addresses
#
# Use 169.255.255.169 for LOCALIP and 10.0.0.2 for REMOTEIP if you
have
# dynamic IP addresses; with static address fill in the real values!
LOCALIP=192.168.10.104
# XXX_
REMOTEIP=192.168.10.103
# XXX_
# Phone numbers (without the leading zero)
#
# REMOTEMSN may be a list of numbers to dial, separated by a space.
# If you do that, DO put quotes around the whole value! Like:
# REMOTEMSN='221345788 221345789'
#
# The REMOTEMSN must be the areacode (without the leading zero) +
phonenumber!
#
# Example: areacode: 0221 phonenumber:
345789
#
=> REMOTEMSN='221345789'
#
# EXPLANATION:
# A zero is added below when it is used as the outgoing number;
# when it it used as the incoming number, it must be without a
leading zero
# (which is why you must leave that leading zero out below).
# The local number must also be given without the leading zero!
#
# EXCEPTION:
# In countries where there are NO areacodes, this leading zero must
NOT be
# added. In that case, change the value of LEADINGZERO below to ''
# LEADINGZERO could conceivably need to be something else in certian
# situations, so it is configurable.
LOCALMSN=123456
# XXX_
REMOTEMSN=
# XXX_
LEADINGZERO=0
# XXX_ use LEADINGZERO='' if you have no areacodes.
... |
...
# secure name on|off
# Turns on or off the security feature for interface "name".
If set to
# on, incoming calls will only be accepted if the calling
number has
# been added to the access list with isdnctrl addphone name
in.
isdnctrl secure ${device}
off
... |
Mit dem Parametern 'LOCALIP' und 'REMOTEIP'
werden die IP-Adressen der beiden Endpunkte festgelegt.
Unter 'LOCALMSN' ist die MSN des
'Dial-In'-Servers einzutragen(in diesem Fall die MSN '123456'). 'REMOTEMSN'
sollte frei bleiben und 'LEADINGZERO'
ist gleich '0' zu setzen.
Weiterhin sollte 'isdnctrl secure ${device}'
auf 'off' gesetzt werden, damit werden alle
rufenden MSNs akzeptiert werden.
Der 'ipppd' verhält sich bei der Authentifizierung der Benutzer genauso wie der
'pppd'. Damit eine PAP-Authentifizierung stattfinden kann, müssen die Login-Namen und
Passwörter in der Datei '/etc/ppp/pap-secrets' eingetragen
sein (vgl. Seite: Dial-In (modem)):
Auszug aus: /etc/ppp/pap-secrets
(ca. Zeile 22) |
...
# INBOUND connections
# Every regular user can use PPP and has to use passwords from /etc/passwd
# * hostname ""
*
dialin * secret *
# UserIDs that cannot use PPP at all. Check your /etc/passwd and add
any
# other accounts that should not be able to use pppd!
guest hostname "*"
-
master hostname "*"
-
root hostname "*"
-
support hostname "*" -
stats hostname "*"
-
... |
In diesem Beispiel wird der 'dialin'
mit dem Kennwort: 'secret' bei der PAP-Authentifizierung
berücksichtigt. Es ist darauf zu achten, dass die
'Dial-In'-Benutzer, auf dem System als normale Benutzer vorhanden sind.
Anmerkungen
Ein Beispiel, wie 'Windows XP' als Client für den 'Dial-In'-Server zu
konfigurieren ist, ist unten unter 'Weitere Infos' zu finden.
Aus Sicherheitstechnischen Aspekte sei noch zu erwähnen, das dass Passwort
für den PAP-Authentifizierung in Klarschrift in der Konfigurationsdatei steht
und auch in Klarschrift bei der Authentifizierung übertragen wird.
Mehr Sicherheit kann bei der Authentifizierung z.B. mit Rückrufmechanismen
erreicht werden, entsprechende Anleitungen lassen sich im Internet nachlesen.
Weitere Infos
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letzte Änderung:
12. November 2006 |