Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
|
Mittels eines Fax-Servers sollte es jedem Client im Netzwerk, mit entsprechender Software ermöglicht werden, Faxe zu senden und auch zu empfangen. In Folgenden wird eine Lösung unter Linux mit einem analogen-Modem mit dem Programm 'Hylafax' vorgestellt. 'Hylafax' ist ein frei verfügbares, leistungsfähiges und sehr zuverlässiges Fax-Softwarepaket für Unix. Es ermöglicht das Empfangen und Versenden von Faxen, sowie auch das Fax-Polling. Hylafax ist ein Client/Server-System. In Folgenden wird der Installation des Hylafax-ServersAls vorbereitende Maßnahme sollte ein gängiges analoges Modem mit Fax-Unterstützung am Linux-System einsatzbereit sein. D.h., dass Modem sollte mit einen Kabel an eine freie serielle Schnittstelle des Linux-Systems angeschlossen und eingeschaltet sein. Weiterhin ist das Modem mit einem Telefonanschluss zu verbinden. Die korrekte Funktionalität kann z.B. mit dem Modem-Kommunikationsprogramm 'minicom' überprüft werden. Mittels 'minicom' lässt sich auch einfach feststellen, welche serielle Schnittstelle benutzt wird (z.B. '/dev/ttyS0'), und ob eine Amts-Vorwahl zu wählen ist. Als nächstes ist das Paket 'hylafax' mittels 'apt-get' zu installieren, dabei sollte der Server- und Client-Anteil zu installieren:
Eventuelle sonstige Abhängigkeiten sollten automatisch aufgelöst werden. Auf der Serverseite besteht Hylafax aus drei Daemonen:
Auf der Clientseite findet man die folgenden Programme:
Nach der erfolgreichen Installation kann das Setup-Programm von 'Hylafax' durch Eingabe von 'faxsetup' auf der Konsole, ausgeführt werden: Hierzu ein Ausschnitt während der Ausführung von 'faxsetup':
Als erste relevante Frage ist die Schnittstelle zu benennen, an der das Fax-Modem angeschlossen ist, in diesem Beispiel ist das 'ttyS0'. Nach einer Erstkonfiguration sollte festgestellt werden, dass noch keine Konfigurationsdateien vorliegen, die Konfiguration des Modems wird gestartet daraufhin gestartet. Die meisten Parameter können zunächst auf ihrem vorgeschlagenen Wert belassen werden, lediglich die Angabe der Rufnummer. inklusive internationaler Vorwahl, sowie die Kennziffern für Ferngespräche, sind wichtig. Die eingegebenen Parameter werden anschließend in einer Zusammenfassung angezeigt, nach der Überprüfung, sollte die Konfiguration mit 'yes' bestätigt werden. Danach wird automatisch die Funktion des Modems überprüft, auch hier können
im Normalfall alle vorgeschlagenen Parameter bestätigt werden. Bei der Frage
nach der Fax-Klasse sollte, falls man nicht sicher ist, die Klasse '1'
ausgewählt werden, somit ist eine Kompatibilität zu allen anderen Fax-Geräten
gegeben. Nach wieder einer Zusammenfassung der Parameter sind diese ebenfalls mit 'yes'
zu bestätigen. Als nächstes ist dafür zu sorgen, dass 'faxgetty', welches für die ständige Überwachung des Modems zuständig ist, gestartet wird. Dazu ist in der Datei '/etc/inittab' folgende Zeile einzufügen:
Das Format der einzufügenden Zeile ist auf der Manualseite zu 'inittab' detailliert beschrieben. Wichtig ist hier, dass auf die serielle Schnittstelle, an der sich das Modem befindet, verwiesen wir. Nachdem die Zeile eingetragen ist, muss der 'init'-Prozess neu eingelesen werden. Dieses sollte mit dem Kommandoaufruf : 'init q' erfolgen. Nach dem Aufruf von '/etc/init.d/hylafax restart' oder eines kompletten Reboot des Systems sollte das Fax-System nun einsatzbereit sein. Test und Benutzung des Fax-ServersEin erster Test des Fax-Servers kann mit dem Kommando 'faxstat' auf der Konsole erfolgen; hierzu eine Beispielausgabe:
Nach der Eingabe des Passworts sollte der aktuelle Status ausgegeben werden; im obigen Beispiel wird der Ruhezustand angezeigt. Ein weiterer Test kann durch Anrufen mit einen Telefon erfolgen, nach dem Abheben des Fax-Servers sollten Fax-typische Geräusch zu hören sein. Ob der Empfang für den Fax-Server korrekt funktioniert, kann mit einer echten Fax-Gegenstation erfolgen, eingehende Faxe sollten im 'tiff'-Format im Verzeichnis '/var/spool/hylafax/recvq' zu finden sein. Das Senden des Fax-Servers kann mit dem Kommando 'sendfax' auf der Konsole geprüft werden, z.B. sendet das Kommando:
die Text-datei 'fax_test.txt' an die Fax-Nr.: '8719917'. Die Option '-n' unterdrückt in diesem Beispiel das Senden eines Deckblattes. Die einzelnen Optionen zu 'faxsend' können auf der entsprechenden Manualseite nachgelesen werden. AnmerkungenAuf der Homepage von 'HylaFAX' können weitere wichtige Informationen bezüglich des Client/Server-System nachgelesen werden. Hier sind auch weitere Verweise bezüglich diverser Client-Applikationen mit denen 'HylaFAX' zusammenarbeiten kann gefunden werden. Bei Problemen mit dem 'HylaFAX'-Server sollten zunächst die Log-Dateien analysiert werden. Weitere Infos
letzte Änderung: 12. November 2006 |
Copyright © 2004 Norbert Eusterholz |