Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
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Im vorherigen Kapitel wurde der typische Fall, wie ein Windows-Client auf
eine SMB-Ressource zugreifen kann, eingegangen. Auf der vorliegenden Seite wird
nun der umgekehrte Fall berücksichtigt, wie ein Linux-Client auf eine
SMB-Freigabe zugreifen kann. Dabei kann die SMB-Freigabe durch einen
Samba-Server oder Windows-System (Server oder auch Workstation) bereitgestellt
werden. smbclient Das SMB-Clientprogramm 'smbclient'
ist Bestandteil der Samba-Distribution. Falls es unter Debian noch nicht
installiert sein sollte kann dieses mittels 'apt-get install smbclient'
geschehen. Es unterstützt eine FTP-ähnliche Schnittstelle von der Kommandozeile
aus. Das Programm ermöglicht so, auf Freigaben (Shares) von Samba-Server bzw.
von Windows-Rechnern zugreifen.
Dabei ist '<HOST>' durch den Rechnernamen oder die IP-Adresse des Rechners zu ersetzen, den man betrachten will. Nach der Eingabe des Passworts wird eine Liste von Service-Namen zurückgeliefert. Es werden Namen von Laufwerken oder Druckern, die für die gemeinsame Nutzung zur Verfügung stehen angezeigt. Die Suchliste zeigt gegebenenfalls weitere SMB-Systeme, die über das Netzwerk verfügbar sind, einschließlich ihrer Ressourcen an. Um den Client zu nutzen, ist folgender Aufruf notwendig:
bzw. auch die Notation mit Backslash '\\' ist möglich:
Das Passwort kann Optional mit in dem Kommandoaufruf mit angegeben werden. Solle ein Zugriff ohne Passwort-Abfrage stattfinden, so kann anstelle des Passworts '-N' angegeben werden.
In diesem Bsp. wird die Freigabe 'tmp' von dem Rechner mit dem Namen 'joshua' zur Verfügung gestellt. Nach dem Aufruf von 'smbclient' findet ein Benutzerdialog (Prompt: 'smb: \>') statt, durch Eingabe von 'help' werden die verfügbaren Befehle angezeigt. smbfs (smbmount/smbumount)Möchte man eine SMB-Freigabe mit ins Linux-Dateisystem einbinden, so empfiehlt es sich hierzu 'smbmount' zu verwenden. Das Tool ist unter Debian erst nach der Installation des Paketes 'smbfs' mittels 'apt-get install smbfs' verfügbar; auch muss der Linux-Kernel das 'smbfs'-Dateisystem unterstützen. Die Vorgehensweise ist ähnlich wie beim Verbinden von zwei Linux Systemen unter NFS mittels 'mount' und 'umount'. Da in diesem Fall ein SMB-File-System verwendet wird, heißen die Befehle 'smbmount' und 'smbumount'. Hier die Übersicht und ein Beispiel:
bzw. hier ein Beispiel:
In dem Beispiel wird die Freigabe 'public' auf dem System 'debian' nach '/mnt'
ge-mounted. Als Optionen werden der Benutzername und das Password übergeben. Die
Optionen Benutzername und Passwort werden als Liste durch Kommata getrennt (kein
Leerzeichen dazwischen) übergeben.
bzw. bezogen auf das Beispiel:
Bei der Anwendung von 'smbumount' ist darauf zu achten, dass man sich nicht im ge-mounteten Verzeichnis befindet. Möchte man vom Client aus, eine entfernte SMB-Freigabe permanent mounten, also nach dem 'Boot' des Systems, so bietet es sich an, die Freigabe in der Datei: '/etc/fstab' einzutragen. In der Datei: 'fstab' werden statische Informationen über das Dateisystem gehalten, wie z.B. lokale Partitionen der Festplatte usw.. Bezogen auf das Beispiel kann der Eintrag in der 'fstab' wie folgt aussehen:
Eine genaue Beschreibung der Optionen kann dem Manualseiten zu 'smbmount', 'smbumount' und 'fstab' entnommen werden. Midnight CommanderAuch der 'Norton-Commander'-ähnliche 'Midnight-Commander' vermag auf SMB-Shares im Netzwerk zuzugreifen. Sollte dieser noch nicht installiert sein, so kann dieses mittels: 'apt-get install mc' nachgeholt werden.
Für den Zugriff ist wie gewohnt der Rechner und die Freigabe anzugeben, evtl. ist noch in Benutzer und Passwort anzugeben. Konqueror (KDE)/Nautilus (Gnome)Auch unter den Graphischen Oberflachen wie KDE oder Gnome kann mit den jeweiligen mitgelieferten Dateimanagern auf eine SMB-Freigabe, ähnlich wie unter Windows zugegriffen werden. Unter KDE kommt hierfür der 'Konqueror' und unter Gnome der 'Nautilus' in Frage. Bei beiden Dateimanagern ist dazu in der Adressleiste: 'smb://<SMB-RECHNER>/<FREIGABE>' einzutragen. Hier ein Beispiel mit dem 'Konqueror' unter KDE:
Durch Eingabe von nur 'smb://<SMB-RECHNER>' werden alle Freigeben für den Benutzer sichtbar. Wird für eine Freigabe ein Benutzer und ein Passwort benötigt, so kommt es automatisch zum Dialog. AnmerkungenAußer den oben vorgestellten Linux-Clients für einen SMB-Zugriff gibt es natürlich noch viele weitere Programme, eine kleine Übersicht ist auf der Seite 'Samba GUI Page' (Link siehe unten) zusammengefasst. Weiterer Clients/Tools lassen sich mit Suchmaschinen im Internet finden. Sofern 'smbfs' installiert ist, kann der Zugriff auf ein SMB-Share auch mittels 'mount -t smbfs' geschehen, weitere Infos hierzu sind in der Manualseite zu 'mount' zu finden. Weitere Infos
letzte Änderung: 07. März 2006 |
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