Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
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Auf der vorliegenden Seite werden einige Möglichkeiten vorstellen, wie man über LAN einen entfernten Rechner herunterfahren und abschalten kann. Dabei wird auf alle Konstellationen, die zwischen Linux- und Windows-Systemen möglich sind, eingegangen. Sinnvoll ist das Abschalten, um einfach Strom zu sparen, z.B. am Wochenende oder Nachts wo das System nicht benötigt wird. Abschalten bedeutet jedoch nicht das das System vom Netz getrennt ist, sondern das es nur wesentlich weniger Energie benötigt (typisch < 5W bei einen PC). Der Zustand entspricht ungefähr dem, als wenn der Ein-/Aus-Taster am Computergehäuse betätigt wurde. Vorrausetzung beim abzuschaltenden SystemDie wichtigste Vorraussetzung ist, das System muss über ein Powermanagement verfügen. Hierbei existieren zwei Standards: Zum einen das APM (Advanced Power Management) und zum anderen ACPI (Advanced Configuration and Power Interface). ACPI ist bei neueren Systemen zu finden ist. Damit die Powermanagement-Funktion gewährleiste ist, müssen weiterhin folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Eine große Wahrscheinlichkeit der Unterstützung eines Powermanagement ergibt sich daraus, wenn der Ein-/Aus-Taster am Computergehäuse betätigt wird, sollte das System herunterfahren und sich abstellen. Ausschalten eines Linux-SystemsFür das Herunterfahren eines Linux-Systems wird üblicherweise das Kommando: 'shutdown' verwendet, dabei wird das Dateisystem demontiert und das System je nach angebenden Optionen angehalten oder neu gestartet. Für einen Halt des Systems, ohne neu zu booten wird üblicherweise die Option '-h' verwendet. Weiterhin muss der Parameter 'now' mit angegeben werden. Hier einige Beispiele:
Im ersten Bsp. wird das System sofort heruntergefahren, im zweiten Bsp. nach 90 Sekunden heruntergefahren. Das Kommando 'shutdown' kann üblicherweise nur als Benutzer: 'root' angewendet werden. Inszeniert von einem Linux-SystemDas Inszenieren von einem Linux-System aus kann z.B. mit dem Kommando: 'ssh' (Secure shell) auf dem herunterzufahrenden Linux-System erfolgen. Hierzu ein Beispiele:
Auf dem herunterzufahrenden System mit der IP-Adresse: '192.168.1.18' loggt sich der Benutzer: 'root' ein und führt das Kommando: 'shutdown -h now' aus. Anschließend muss noch das Passwort des entfernten Systems angegeben werden, und das Herunterfahren beginnt. Ein passwortfreies Login kann z.B. durch Authentifizierung mittels Hostschlüssel erfolgen. Auch kann das Herunterfahren mit den Kommandos 'rsh' (Remote Shell) bzw 'rexec' (Remote Execute) inszeniert werden, da jedoch keine Verschlüsselung stattfindet, ist aus Sicherheitsaspekten hiervon abzuraten. Inszeniert von einem Windows-SystemUm Kommandos wie 'shutdown' von einem Windows-System auf ein Linux-System abzusetzen, kann das Programm: 'plink.exe' genutzt werden. Es arbeitet auch verschlüsselt über das SSH-Protokoll. Das Tool: 'plink.exe' ist ein Kommandozeilen-Programm und ist somit für Batch-Betrieb geeignet. Heruntergeladen kann das freie Tool von der PuTTY-Homepage. Hier ein Beispiel eines Aufrufs:
In diesem Bsp. wird das Kommando: '/sbin/shutdown -h now' als Benutzer: 'root' auf dem Rechner: '192.168.1.18' und dem Passwort: 'geheim' unter ssh ausgeführt. Ausschalten eines Windows-Systems Für das entfernte Abschalten eines Windows-System muss auf dem
abzuschaltenden System ein entsprechendes Tool vorhanden sein . Bei 'Windows
2000' und 'Windows XP' gibt von Haus aus das Programm: 'C:\WINDOWS\system32\shutdown.exe'
welches dieses ermöglicht. Für Windows NT 4.0 kann 'shutdown.exe' aus dem 'MS
Resource Kit NT 4.0' genutzt werden. Inszeniert von einem Linux-SystemUnter Linux kann das Herunterfahren aus der Ferne mit dem vom 'Samba' stammenden Tool: 'rpcclient' geschehen. Falls das Tool nicht vorhanden sein sollte, kann es bei einen Debian-System durch Installation des Paketes: 'smbclient.deb' installiert werden. Der entfernte Herunterfahren eines W2K- oder XP-Systems kann so ausgelöst werden:
Mit der Option: '-c' wird der zu übertragende Kommando-String für den Zielrechner festgelegt, in diesem Fall: 'shutdown'. Option: '-U' gibt den Benutzer und das entsprechende Passwort an, unter dem das Kommando auf dem Zielsystem ausgeführt wird. Als letztes wird das Zielsystem angegeben, in diesem Bsp.: durch die IP-Adresse: '192.168.1.18'. Bei der Verwendung des Tools: 'rpcclient' wird Benutzer und Passwort in Klarschrift angegeben und übertragen. Sicherer ist das Aufsetzen eines SSH-Servers unter Windows und dann über SSH das Kommando zum Herunterfahren des Systems auszulösen. Realisierungsmöglichkeiten hierzu lassen sich im Internet finden. Inszeniert von einem Windows-SystemBei Windows-Systemen untereinander gibt es viele Möglichkeiten, um ein entferntes System herunterzufahren. Bei W2K- bzw. XP-Systemen bietet es sich an das vorhandene Tool: 'shutdown.exe' zu verwenden. Hier ein Bsp. für die Nutzung auf Kommandozeilenebene:
Mit der Option '-s' wird angegeben das der Computer heruntergefahren wird und "-m 192.168.1.18" gibt den herunterzufahrenden Computer an. Auch kann Das Microsoft-Programm: 'shutdown.exe' als GUI-Tool aufgerufen werden, der Aufruf muss dann mit der Option: '-i' erfolgen. Auch ist das schon erwähnte Tool: 'psshutdown.exe' von 'Sysinternals' eine gute Alternative mit einigen erweiterten Features. AnmerkungenUnter Debian-Sarge wird, sofern der verwendete Rechner hierfür geeignet ist, das Herunterfahren und Ausschalten des Systems nach der Grundinstallation mit dem Standard-Kernel unterstützt. Bei älteren Debian-Versionen sind noch einige Vorbereitungen zu treffen. Lösungen zu dieser Problematik sind im Internet zu suchen. Weitere Infos
letzte Änderung: 01. Januar 2014 |
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