Linux als SOHO-Server

für Linux- und Windows-Clients
http://linux.eusterholz.dyndns.org

Kapitel:

Home
Debian Installation
Debian Etc.
Internet-Zugang
Telnet
FTP
r-Utilities
SSH
Printing
NTP
Nameserver
NFS/NIS/Automount
Samba (SMB-Server)
Apache (WEB-Server)
Modem / ISDN
Backup
Etc.


Wake-On-LAN

[ Wake-On-LAN ] Power Off ] XDMCP-Zugang ] VNC ] Sun-Java ] Ajaxterm ] Scann-Server ] webCDwriter ] Relaiskarte (parallel) ] Relaiskarte (seriell) ] UPS ] LIRC ] Clonezilla ] Subversion ] SMS unter Linux ]


'Wake-On-LAN' (oder auch kurz WOL) ermöglicht es, einem Computer im lokalen Netzwerk von einem anderen Computer aus 'remote' einzuschalten. Dabei sendet der inszenierende Computer ein Datenpaket an alle Rechner im lokalen Netz (Broadcast). In dem Datenpaket befindet sich die MAC-Adresse des zu weckenden Computers. Der Computer, dessen MAC-Adresse mit der im Paket enthaltenen übereinstimmt wird eingeschaltet, die Restlichen bleiben unbeeinflusst. Bei den Datenpaket handelt es sich um ein so genanntes: 'Magic-Paket'; einer Entwicklung / Spezifikation von der Firma AMD (Advanced Micro Devices).
Im Folgenden werden einige Beispiele aufzeigen wie ein Linux- bzw. auch ein Windows-Rechner ein solches Paket aussenden kann. Dabei handelt es sich jeweils um kleine Tools, die dieses unproblematisch ermöglichen. Beim zu startenden Computer muss nur gewährleistet sein, dass dieser Wake-On-LAN unterstützt. Ob letztlich ein Linux- oder Windows-System gestartet wird ist egal.

Vorrausetzung beim zu startenden System

Damit das Aufwecken per LAN gegeben ist, müssen folgende Vorraussetzungen gegeben sein:

  • Der Rechner bzw. das Motherboard muss Wake-on-LAN unterstützen (z.B. ATX-Boards).
  • Im BIOS des Rechner muss die Wake-On-LAN-Option aktiviert sein.
  • Die Netzwerk-Adapter muss Wake-On-LAN unterstützen.
  • Das Netzteil sollte nach ATX-Spezifikation 2.01 sein und mindestens 720 mA standby-Strom liefern.
  • Das Betriebssystem des Rechners muss WOL unterstützen. Bei Windows ist evtl. unter 'Eigenschaften der Netzwerkkarte' die WOL-Funktionalität zu aktivieren.
  • Die Netzwerkkarten müssen über RJ-45 Anschlüsse verbunden sein, mit den veralteten BNC-Anschlüssen ist WOL nicht möglich.

Bei älteren Rechnern benötigte man eine Wake-On-LAN-fähige Netzwerkkarte, sowie ein Motherboard mit APM-BIOS (Advanced Power Management) und WOL-Anschluss. Dieser dreipolige Stecker/Kabel versorgt den Netzwerk-Adapter bei abgeschalteten Rechner mit Strom aus der standby-Versorgung des Mainboard und leitet das Wecksignal zurück zum Motherboard. Im standby-Zustand lauscht der Netzwerk-Adapter dem Ethernet-Datenverkehr und erzeugt ein Wecksignal sobald eine relevantes Datenpaket: 'Magic-Paket' für die MAC-Adresse eintrifft. Das Motherboard schaltet daraufhin das Netzteil ein und der Rechner läuft hoch.
Modernere Motherboards haben den APM-WOL-Anschluss nicht mehr, weil sie flexiblere Möglichkeiten bieten. Sie versorgen den gesamten PCI-Bus mit standby-Spannung (3,3 oder 5 Volt) und überwachen die Interupt-Leitungen des PCI-Bus. Im Fall eines 'Power Management Events' (PME) schalten sie dann auf Wunsch (einstellbar im BIOS-Setup des Mainboard) den Rechner ein. Der Netzwerk-Adapter muss nur beim Eintreffen des 'Magic-Paket' solch ein PME auslösen. Auch Motherboards mit Onboard-LAN-Adaptern arbeiten meist so. Aktuelle WOL-taugliche Netzwerkkarten unterstützen meist nur noch PME-WOL. Mittels Firmware oder Treiber lassen sich oft verschiedene Weck-Ereignisse einstellen.

Wake-On-LAN vom Linux-Rechner aus inszenieren

Bei Debian-Systemen empfiehlt es sich das Programmpaket: 'eitherwake' zu benutzen, welches einfach mittels: 'apt-get install etherwake' installiert werden kann. Um nun einen entfernten Rechner aufzuwecken, brauch lediglich nur das Programm mit Parametern (MAC-Adresse) aufgerufen zu werden: Hier ein Beispiel zur Nutzung:

/usr/sbin/etherwake 00:0B:6A:3A:F5:3A

Im einfachsten Fall brauch als Parameter nur die MAC-Adresse (nicht IP-Adresse) des aufzuweckendes Systems angegeben. Weiter Optionen lassen sich aus den Manualseiten entnehmen.

Weiterhin an dieser Stelle noch einige andere kleine Programme unter Linux nennen, die ein 'Magic-Packet' erzeugen können, als das wären:

  • Wakeonlan (Perl-Code)
  • wakelan
  • Net::Wake (Perl-Modul)
  • WOL in Python

Die jeweiligen Links sind unten auf der Seite zu finden.

Wake-On-LAN vom Windows-Rechner aus inszenieren

Auch unter Windows gibt es eine Menge Tools die Wake-On-Lan aktivieren können. Einen guten Eindruck macht das Programm: LANStart von Ralf Spettel, welches es als Kommandozeilenversion (LANStartCMD) für Shell-Scripte und auch als GUI-Version (LANStartGUI) unter Windows gibt. Beide Programme sind als Personal Edition zu haben, die für private Nutzung frei ist.
Die Kommandozeilenversion kann sofort nach dem Auspacken der ZIP-Datei genutzt werden, z.B. durch den Aufruf aus der Eingabeaufforderung:

>LANStartCMD.exe 00:0B:6A:3A:F5:3A

Bei der GUI-Version (LANStartGUI) sind zunächst die in der ZIP-Datei ('lanstartgui.zip') befindlichen Dateien ('LANStart.exe',  'LANStart.ini', 'LANStart.wav') in einem entsprechenden Ordner auf dem Windows-System zu entpacken. Weiterhin sind die Konfigurationsdatei: 'LANStart.ini' mit einen Editor anzupassen (eintragen der MAC-Adresse). Beim Start von 'LANStart.exe' erscheint das Programm als System-Tray-Icon . Wird nun das Icon betätigt, startet der zuvor festgelegte Rechner.

Als weitere Tools unter Windows für WOL sind folgende zu nennen:

  • Magic Packet Utility (von AMD; WIN-GUI)
  • PowerSwitch (WIN-GUI)
  • WakeUP! (WIN-CMD)
  • winwake (WIN-CMD)
  • Wake-on-LAN (WIN-CMD)
  • wolcmd, WakeOnLanGui (von depicus; WIN-CMD, WIN-GUI und weitere Tools)

Die jeweiligen Links sind unten auf der Seite zu finden.

Anmerkungen

Falls Wake-On-LAN nicht greift, sollte der Rechner nochmals korrekt heruntergefahren werden und die oben aufgeführten Vorraussetzungen geprüft werden.

Weitere Infos

AMD "Magic Packet Technology" http://www.amd.com/us-en/ConnectivitySolutions/
TechnicalResources/0,,50_2334_2481,00.html
Magic Packet Technology White Paper (PDF) http://www.amd.com/us-en/assets/content_type/white_papers_and_tech_docs/20213.pdf
Wake on LAN mini HOWTO http://gsd.di.uminho.pt/jpo/software/wakeonlan/mini-howto/
Homepage: etherwake (Linux) http://www.scyld.com/wakeonlan.html
Wakeonlan (Linux) http://gsd.di.uminho.pt/jpo/software/wakeonlan/
wakelan (wakelan-1.1.tar.gz) (Linux) http://www.ibiblio.org/pub/linux/system/network/misc/wakelan-1.1.tar.gz
Net::Wake (Perl) http://www.perl.com/CPAN/authors/id/CLINTDW/
WOL in Python (Python) http://gsd.di.uminho.pt/jpo/software/wakeonlan/mini-howto/wolpython.txt
LANStart (Win-CMD, WIN-GUI) http://www.spettel.de/
Magic Packet Utility (von AMD; WIN-GUI) http://www.amd.com/us-en/assets/content_type/utilities/magic_pkt.exe
WakeUP! (WIN-CMD) http://www.shuttle-computer.de/wol.htm
PowerSwitch (WIN-GUI) http://www.f-grubert.de/pwrswtch
WakeUP! (WIN-CMD) http://masterbootrecord.de/deutsch/wakeup.php
winwake (WIN-CMD) http://www.berens-partner.de/wann/computer/wol.html
Wake-on-LAN (WIN-CMD) http://www.matcode.com/wol.htm
WOL Bsps. der Firma Depicus http://www.depicus.com/wake-on-lan/

Home ] Nach oben ] [ Wake-On-LAN ] Power Off ] XDMCP-Zugang ] VNC ] Sun-Java ] Ajaxterm ] Scann-Server ] webCDwriter ] Relaiskarte (parallel) ] Relaiskarte (seriell) ] UPS ] LIRC ] Clonezilla ] Subversion ] SMS unter Linux ]

letzte Änderung: 01. Januar 2014

 

Copyright © 2004 Norbert Eusterholz