Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
Kapitel:
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Im vorliegenden Kapitel geht es um einen Scann-Server unter Linux, welcher unterschiedlichen Clients, z.B. unter Linux oder Windows, einen gemeinsamen Zugriff auf einem Scanner ermöglichen. Für die Nutzung von Scannern unter Linux kommt dabei die Software 'SANE' (Scanner Access Now Easy) zum Einsatz. Grundvoraussetzung zur erfolgreichen Installation eines Scanners unter Linux ist, dass der eingesetzte Scanner vom Programmpaket 'SANE' unterstützt wird. Eine Liste der unterstützten Scanner ist auf der Homepage von 'SANE' zu finden. Im Verlauf dieser Seite wird die Installation exemplarisch am Beispiel eines SCSI-Scanners (UMAX Astra 1220S) vorgestellt, der an einem üblichen SCSI-Kontroller betrieben wird. Das generelle Verfahren für andere Typen von Scanner, egal ob Parallelport- oder USB-Scanner, sollte jedoch ähnlich sein. Die Beschreibung beginnt zunächst mit der Installation/Konfiguration den Scann-Servers, im weiteren Verlauf werden verschiedene Applikationen unter Linux und Windows kurz vorgestellt, die den Scann-Server nutzen können. Installation / KonfigurationDie Hauptkomponente für einen Scanner-Server bildet das Programm-Paket von 'SANE'.
Unter Debian-Linux kann die Software einfach mittels 'aptitude
install sane' installiert werden, Abhängigkeiten zu weiterer Software-Paketen
sollten automatisch aufgelöst werden. Die relevanten Dateien zur Konfiguration
befinden sich nach der Installation im Verzeichnis '/etc/sane.d/'. Nach der Installation sollte zunächst ein Standard-Link '/dev/scanner' auf das entsprechende SCSI-Device, an dem der Scanner angeschlossen ist, erzeugt werden. Zur Bestimmung des Scanner-Devices kann das Tool 'sane-find-scanner' genutzt werden (siehe Anmerkung unten). Der Link kann wie folgt erzeugt werden:
Bei diesem Beispiel befindet sich der Scanner am SCSI-Device '/dev/sg0'. Als nächstes ist die Datei: '/etc/sane.d/dll.conf' anzupassen. In dieser Datei befinden sich die Abkürzungen der einzelnen Scanner-Typen. Diese Datei sollte auf die wesentlichen Einträge gekürzt werden:
In diesem Beispiel ist die Datei, bis auf den Eintrag 'net' und 'umax' gekürzt worden. Der Eintrag 'net' ist für das Ansprechen über das Netzwerk notwendig und 'umax' entspricht dem angeschlossenen Scanner. Des weiteren ist die Konfigurationsdatei für das Scanner-Modell (in diesem Fall 'umax.conf') zu prüften, bzw. anzupassen. Hier ein Ausschnitt der letzen Zeilen der Datei:
Am besten ist der zuvor erzeugte Link '/dev/scanner' einzutragen. Weiterhin ist in der Datei '/etc/sane.d/net.conf' der Eintrag 'localhost' zu aktivieren:
In der Datei: 'saned.conf' sind die Rechner, die den Scanner-Server nutzen dürfen einzutragen:
In diesem Fall können explizit zwei Rechner (gelbe Markierung) den Scanner-Server nutzen. Sollen z.B. alle Clients eines Sub-Netzes den Scann-Server nutzen dürfen, so ist das ganze Netz freizugeben (grüne Markierung). Arbeitet der Scanner im Netzwerk, so geschieht die Kommunikation über den TCP-Port '6566', dieser Port ist in der Datei: '/etc/services' auf Vorhandensein zu prüfen:
Auch ist noch ein neuer Eintag in der Konfigurations-Datei des Super-Dämons '/etc/inetd.conf' notwendig, damit der 'SANE'-Dämon bei Anfrage gestartet wird. Hier ein Beispiel eines solchen Eintrags:
Der Eintrag wird unter Debian schon bei der Installation erzeugt, er muss nur aktiviert werden. Nach den gemachten Änderungen sollte ein Neustart des Systems gemacht
werden. Vorrausetzung für die Funktion des Scanner-Servers ist, es muss
sichergestellt sein, dass ein lokales Scannen auf dem Server möglich
ist. SANE-Clients (Linux) Damit ein entfernter Linux-Client über das Netzwerk auf dem
Scann-Server zugreifen kann, ist ebenfalls 'SANE' auf dem Client zu
installieren. Nun zu den Client-Programmen, mit dem das Scannen (remote) erfolgen kann: Der einfachste Client ist das schon erwähnte Programm: 'scanimage', mit dem das Scannen auf der Kommandozeilenebene erfolgen kann. Wesentlich sinniger und effektiver ist jedoch das Scannen unter einem X-Window -Manager, z.B. 'KDE'. Unter X-Windows ist das schon erwähnte Programm 'xscanimage' zu nennen. Hier einige Screenshots zu 'xscanimage':
Als weiteres Programm, welches unter 'KDE' betrieben werden kann, ist 'Kooka':
Bei 'Kooka' handelt es sich um ein einfach zu bedienendes Programm mit vielen Features. Weiterhin ist das Client-Programm 'XSane' zu nennen, welches aus dem 'SANE'-Projekt entstammt. Das Programm gibt es für unterschiedliche Plattformen, unter anderem auch für Windows (Screenshots siehe Windows-Clients). SANE-Clients (Windows)Bei den Scann-Client-Programmen unter Windows sind 'SaneTwain' und 'XSane' zu nennen:
'XSane', ist wie schon erwähnt, unter verschieden Plattformen erhältlich, unter anderem auch in einer 'XSane-WIN32'-Version für Windows Rechner:
Auch 'XSane' verfügt über viele Features, die ein angenehmes Arbeiten ermöglichen. AnmerkungenZum Ermitteln des Scanner-Devices für SCSI- und USB-Scanner, kann das zum Umfang von 'SANE' gehörende Tool 'sane-find-scanner' genutzt werden. Ein Analyse mit den Tool kann wie folgt aussehen:
Um die korrekte Funktion des Scanners sicherzustellen, können diverse Tests auf der Konsole durchgeführt werden. Hier einige sinnvolle Tests mit den Tool: 'scanimage', welches ebenfalls zum Umfang von 'SANE' gehört:
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letzte Änderung: 01. Januar 2014 |
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